Bewältigung der Herausforderungen rund um das Thema Resilienz

(Abbildung des künftigen FM Science and Technology Centre, Europe, mit freundlicher Genehmigung von Fabeck Architectes)
In der aktuellen Zeit rasanter Veränderungen ist der Bedarf an Forschung und Innovation so groß wie nie zuvor. Künstliche Intelligenz und Technologie werden Branchen weltweit revolutionieren. Ein umfassendes Verständnis der mit der Zukunft der Industrie verbundenen Geschäftsrisiken, darunter KI, maschinelles Lernen, Automatisierung und Daten, ist wichtiger denn je. Hinzu kommen vermehrt klimabedingte Risiken, wodurch Unternehmen zunehmend anfällig für unerwartete Unterbrechungen sind.
Der neue hochmoderne Forschungsstandort von FM in Luxemburg ist hinsichtlich dieser miteinander verflochtenen Entwicklungen wegweisend. Im März feierte FM den Spatenstich des neuen FM Science and Technology Centres, Europe. Der Standort in Luxemburg mit einer Fläche von 25.500 m² – seit 2017 europäischer Hauptsitz – wird den Industriesachversicherer dabei unterstützen, den besonderen Herausforderungen und Chancen in der Region noch effizienter zu begegnen. Dies ist nur das jüngste Kapitel in der Schadenverhütungshistorie von FM.
FM wurde 1835 mit der fundamentalen Überzeugung gegründet, dass Schäden durch Innovation, Forschung und Engineering verhindert werden können. Ein einfacher Risikotransfer, sei es in einer Textilfabrik des 19. Jahrhunderts oder an einem technologieorientierten Standort des 21. Jahrhunderts, reicht jedoch nicht aus. Der Kontext mag sich ändern, jedoch stellten Forschung und Engineering schon immer Kernstücke der Unternehmensphilosophie dar.
In den 1830er-Jahren wurden so Fabriken mit schweren Brandschutztüren und Schieferdächern gebaut. In den 1880er-Jahren experimentierte FM Approvals mit hydraulischen Brandschutzvorrichtungen – dieses Vorgehen mündete schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts in der Durchführung von Brandversuchen in einem Schuppen inmitten einer Apfelplantage in Woburn, Massachusetts, USA. Seitdem hat FM einen weiten Weg zurückgelegt.
Heute verfügt der Versicherer über wissenschaftliche und technologische Forschungseinrichtungen in West Glocester, Rhode Island, USA, Norwood, Massachusetts, USA, und Singapur. Diese Zentren sind durch eine groß angelegte, digitale „Co-Laboratory“-Umgebung miteinander verbunden. So können Kunden, Interessengruppen und Mitarbeitende von FM an den jeweiligen Standorten praxisorientiert direkt auf die Forschungs- und Testarbeiten zugreifen. Die Labore haben bestimmte Schwerpunkte; jedoch unterstützen sie alle dabei, Dinge zu sehen, die anderen verborgen bleiben.
Sobald der Standort Luxemburg im Jahr 2027 fertiggestellt sein wird, werden dort unter anderem die Bereiche Klima, Automatisierung und Cyberrisiken untersucht, die derzeit stark im Fokus stehen. 2024 war sowohl weltweit als auch in Europa das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nach dem jüngsten Bericht zum Zustand des Klimas in Europa handelt es sich hierbei um den Kontinent mit der weltweit schnellsten Erwärmung. Im Jahr 2024 zeigten sich bereits vielfältige Auswirkungen: Es kam zu den stärksten Überschwemmungen seit 2013, der höchsten Anzahl an Tagen mit hoher Hitzebelastung seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und der niedrigsten Anzahl an Tagen mit starker Kältebelastung seit Messbeginn.
Es gab aber auch gute Nachrichten: Dem Bericht zufolge erreichte der Anteil erneuerbarer Energien mit Blick auf die Stromerzeugung in Europa im Jahr 2024 einen Rekordwert von 45 %.
Im Bereich Automatisierung und Cyber werden immer mehr Geschäfts- und Industrieprozesse digitalisiert und automatisiert. Dies wird globale Unternehmen effizienter machen, aber auch neue Risiken mit sich bringen, die es zu berücksichtigen gilt. Vollautomatisierte Lagergebäude stellen beispielsweise nicht nur in Bezug auf die Cybersicherheit eine Herausforderung dar. Sie bringen auch unterschiedliche Brandrisiken mit sich, die nicht ohne Weiteres getestet werden können. Neue und innovative Lagermaterialien erfordern ebenbürtige Sprinklerschutz- und Brandmeldeanlagen. Künstliche Intelligenz wird indes nicht nur Cyber-Kriminellen Vorteile verschaffen, sondern auch denjenigen, die sich gegen entsprechende Angriffe verteidigen.
Das FM Science and Technology Centre, Europe, wird Kunden den einzigartigen Ansatz von FM zur Entwicklung wissenschaftlich fundierter Lösungen für diese Art von Risiken noch näher bringen. Der Industriesachversicherer hat das große Potenzial der Region im Bereich Klimawissenschaften erkannt und Partnerschaften mit europäischen Spitzenunternehmen in den Bereichen Automatisierung, digitale Technologien und Cyberwissenschaften geschlossen.
In diesem sich stetig weiterentwickelnden Umfeld nimmt FM eine führende Position bei der Integration innovativer Lösungen in die Maßnahmen zur Risikominimierung ein. Unternehmen müssen sich ihrer Risiken bewusst sein und wissen, wie sie diese am besten bewältigen können. Forschung und Wissenschaft werden für dieses Verständnis von entscheidender Bedeutung sein.
Dieser Artikel erschien ursprünglich im CIR Magazine.