Es war bisher eine sehr dynamische Zeit
Hannah Witzel blickt zurück auf ein Jahr als Hauptbevollmächtigte in Deutschland
Hannah Witzel wurde im April 2023 zur ersten weiblichen Hauptbevollmächtigten von FM ernannt. Sie ist bereits seit 16 Jahren im Unternehmen tätig und kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Ihre berufliche Laufbahn startete sie als duale Studentin und wechselte im Anschluss in die Schadenabteilung von FM. 2020 wurde sie zur Client Service Managerin ernannt und stieg damit in das Senior Management auf. Im Jahr 2023 gewann Hannah Witzel außerdem den Women to Watch EMEA Award von Business Insurance. In diesem Q&A erzählt sie uns, wie sie das erste Jahr in der neuen Rolle erlebt hat, welche Trends sie für besonders wichtig hält und was sie für die Zukunft plant.
Frau Witzel, Sie sind nun seit etwas mehr als einem Jahr in Ihrer neuen Rolle als Hauptbevollmächtigte für Deutschland zuständig. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Ich habe mich zunächst sehr geehrt gefühlt, dass mir FM diese verantwortungsvolle Position anvertraut. Ein solcher Schritt ist natürlich immer eine persönliche Herausforderung, aber auch eine Chance zur Weiterentwicklung. Es war bisher eine sehr dynamische Zeit, in der mein Team und ich bereits einige wichtige Veränderungen für das Unternehmen umsetzen und anstoßen konnten, wie z.B. mehr Kommunikation und Transparenz oder verschiedene Maßnahmen zur Integration aller Mitarbeitenden. Ich glaube, dass der persönliche Austausch und Initiativen wie unser geplanter Family Day oder unser Kick-off-Event in Frankfurt wichtig für eine gute Unternehmenskultur sind. Wir wollen jedem Gehör verschaffen, die Gemeinschaft stärken und für alle Mitarbeitenden die besten Bedingungen ermöglichen.
Wenn es um Kundenbeziehungen und Partnerschaften mit Makler*innen geht, was sind die wichtigsten Highlights, die Ihnen in den Sinn kommen?
Wir sind stolz auf die starken Partnerschaften, die wir mit Kunden und Makler*innen haben, und dass wir so eng mit ihnen zusammenarbeiten, um durch Risikominderung und Minimierung von Schäden das Heute für ein besseres Morgen zu schützen. Ein besonderes Highlight, das mir direkt in den Sinn kommt, ist unsere gelungene Zusammenarbeit mit der Funk Gruppe für den Industrial Resilience Day im März 2024, bei dem wir auch unseren Resilience Truck gezeigt haben. Mit dieser tollen Aktion konnten wir sowohl die Beziehungen zu bestehenden Kunden und Partner*innen stärken als auch neue Kontakte knüpfen – worauf wir auch weiter unseren Fokus legen werden.
Darüber hinaus arbeiten wir kontinuierlich an unseren Partnerschaften und investieren viel Zeit und Ressourcen, um die Beziehungen zu stärken und besser zu verstehen. Neben unserer Präsenz bei Marktevents und diversen Einzelmeetings haben wir zum Beispiel vor Kurzem erst wieder unseren jährlichen Policenworkshop umgesetzt und planen ein weiteres Forum, ebenfalls für Kunden und Partner*innen, das im September in Frankfurt stattfinden soll.
Welche Trends beeinflussen Ihrer Meinung nach aktuell den Markt am stärksten?
Der Klimawandel ist natürlich einer der Megatrends, die unsere Gesellschaft und die Wirtschaft aktuell am stärksten beeinflussen. Das merken wir auch in der Sachversicherung dadurch, dass Klimaresilienz ein immer wichtigerer Faktor für unsere Kunden und Partner*innen wird. Die jüngsten Überschwemmungen in Deutschland bestätigen diese Entwicklung einmal mehr. Und im Zuge von Extremwetterereignissen steigen auch die Schadendimensionen immer weiter. Für alle Unternehmen und Organisationen spielen daher Schadenvermeidung und aktive Prävention eine noch wichtigere Rolle.
Zu unseren Kunden zählen bekanntlich viele internationale Unternehmen, die sich vermehrt Sorgen um die geopolitische Situation machen. Beispielsweise geraten globale Lieferketten durch die verschiedenen Konflikte vermehrt unter Druck. Wir als Versicherer suchen derzeit nach Möglichkeiten, unsere Kunden bei der Navigation durch diese unbeständige Landschaft besser zu unterstützen, Lösungen für sie zu finden und sie bei jedem Schritt auf dem Weg zu begleiten. Konkret helfen unsere Angebote zur Klimaresilienz, darunter der Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels, unseren Kunden, künftige klimabedingte Risiken zu erkennen, zu verstehen und zu vermeiden – bis ins Jahr 2050.
Wie setzt FM neue Technologien ein, um das Angebot zu verbessern?
Wir möchten es unseren Kunden ermöglichen, smarte Entscheidungen zu treffen, die auf Daten sowie Forschungs- und Engineering-Erkenntnissen basieren. Dabei spielt Technologie heutzutage natürlich eine entscheidende Rolle. Zentraler Teil unseres wissenschaftlich und technologisch fundierten Ansatzes ist das eigene Engineering-Team von FM, das in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Kunden die Situation in dessen Gebäuden oder Anlagen vor Ort analysiert. Technologie dient daher dazu, die Arbeit unserer Teams zu ergänzen. Sie bereichert unsere Expertise, ist aber kein Ersatz für die persönliche Note, die unsere Beziehungen zu Kunden und Partner*innen ausmacht. Wir nutzen Technologie auch, um unsere Prozesse zu optimieren, damit unsere Teams Beziehungen vertiefen und einen noch größeren Wert schaffen können.
Welche Rolle spielt Female Leadership für Sie?
Ich glaube, dass wir einen umfassenderen Blick brauchen und uns nicht zu sehr auf genderbasierte Perspektiven einengen sollten. Was für mich an erster Stelle steht, sind Chancengleichheit und Diversität. Das bedeutet, dass ich mich dafür einsetze, dass alle Personen – egal welchen Geschlechts oder welchen Hintergrunds – die gleichen Chancen haben und die gleiche Förderung erhalten. Ich möchte in Zukunft verstärkt daran arbeiten, zu verstehen, was Frauen vom Schritt in Führungsrollen abhält und wie sich das ändern lässt.
Junge Talente für sich zu gewinnen, das ist eine Strategie, die aktuell viele Unternehmen verfolgen. Warum sollten sich Schul- oder Universitätsabsolvent*innen gerade für FM entscheiden?
Ich selbst habe bereits ein duales Studium bei FM absolviert und konnte bis in meine jetzige Position wachsen – das ist eigentlich schon ein gutes Beispiel für die vielfältigen Chancen, die Berufseinsteigende und Absolvent*innen in unserem Unternehmen erhalten. Wir sind offen gegenüber Berufseinsteigenden und bieten auch Praktika, Ausbildung bzw. Studium an. Wir sind immer bemüht, bei entsprechenden Events und Konferenzen in direkten Dialog mit dieser Gruppe zu kommen
Neben diesen formalen Aspekten glaube ich auch, dass FM inhaltlich viel zu bieten hat, was die jungen Generationen bewegt. An der Schnittstelle zwischen Insurance und Engineering sind wir auch immer am Puls der neusten Technik und die Sachversicherung muss sich stets mit gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel befassen – auf globaler Ebene. Wir zeigen dabei, dass Versicherung spannend und nicht langweilig ist und dass eine immense Vielfalt in unserer Tätigkeit präsent ist.